Menschen auf der Flucht – durch dieses aktuelle Thema wird Vergangenheit wieder lebendig: das Verlassen
eines Ortes und das Ankommen in einem anderen Land. Geboren in der Nähe von Danzig ist Monika Mendat mit ihren Eltern 1976/77 aus Polen geflohen. Auf Umwegen über Stockholm und Köln – die Eltern
wollten ursprünglich nach Neuseeland – kam die Familie nach Augsburg. Heute lebt sie in Friedberg in der Nähe von Augsburg. Heimat – das ist für die freischaffende Künstlerin und selbstständige
Kommunikationsberaterin kein Ort, ein innerer vielleicht, das sind vor allem Beziehungen zu Menschen. Über mich
„Sehnsucht nach Heimat“ ist Ausdruck eines Gefühls, das jeden begleitet, der seine Heimat verlassen hat oder
verlassen musste. Es ist die Sehnsucht nach einem geborgenen Ort und liebenden
Menschen. So gesehen ist es ein zutiefst menschliches Gefühl, was auch wunderbar mit der Bloch'-schen Interpretation von Heimat korrespondiert. Denn hinter Sehnsucht nach Heimat steht ein Gefühl,
von etwas, was „noch nicht“ ist. Zu den Entwürfen
Die Bilder – außer den Skizzen und Porträts
– entstehen ohne Vorlagen. Sie sind expressive Heimatszenarien, die der Imagination entspringen. Die Struktur der Werke entsteht im Laufe des Arbeitsprozesses. In ihrer Vorstellung dienen häufig
Klassiker als Vorlagen. Auch Monika Mendat arbeitet, obwohl sie keine Fresken malt, gerne mit feuchten Untergründen oder
Gießtechniken. Zu den Acrylbildern
Mit Heimat verbinden wir Wurzeln, es ist ein angestammtes Umfeld, der Ursprung, an den man sich festklammern kann. Heimat zu verlieren, ist schmerzhaft, denn mit ihm geht ein Prozess der Entwurzelung, im Sinne einer Strukturlosigkeit, einher. Es gilt: Bewährtes hinter sich zu lassen und die Angst vor dem Neuen zu überwinden. Fremdes macht Angst, aber nur, weil es fremd ist. Doch im Neuen liegt die eigentliche Chance - zur Freiheit. Das bedeutet: mit sich eins zu sein. Es ist ein fast kindliches Gefühl.
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